Wer mit dem Podcasten beginnen möchte, muss sich über kurz oder lang mit der dahinterstehenden Technik beschäftigen. Die richtige Ausrüstung ist die Basis jedes qualitativen Podcasts und sorgt für einen angenehmen Einstieg in die Audiowelt. Bevor du dich jetzt in die Fluten der Google Recherche stürzt – lass dir einfach hier von drei Branchen-Profis ihre Lieblings-Starterpakete empfehlen.
Dem Podcast-Equipment sind keine Grenzen gesetzt. Die Audiotechnik deckt mit ihren Produkten sämtliche Anforderungen Podcastender ab. Glücklicherweise gibt es dabei auch speziell für Podcast-Einsteigende Abhilfen, die dir das Leben ungemein erleichtern und den ein oder anderen Anfängerfehler verzeihen.
Das Basisgerüst in Sachen Podcast-Hardware besteht aus einem Mikrofon, gegebenenfalls einem Audio-Interface und guten Kopfhörern.
Das Wichtigste für Podcasterinnen und Podcaster ist das passende Mikrofon. Es gibt unzählige Arten von Mikrofonen. Für die Anfänge eignen sich vor allem robuste und damit weniger empfindliche Mikrofone, da sie von dir keine Perfektion im Umgang erwarten. Außerdem unterscheiden sich Mikrofone durch ihre Anschlüsse. Hier wählt man zwischen einem USB- oder einem XLR-Anschluss. In USB-Mikrofonen ist das Interface schon integriert, das als Schnittstelle zwischen Mikrofon und Computer dient. Sie neigen allerdings eher zu Störgeräusche als XLR-Mikrofone – sind aber gerade für Solo-Podcastende ein guter, weil unkomplizierter Einstieg.
(Wenn du mehr über die verschiedenen Mikrofontypen erfahren möchtest, kannst du dazu in unserem Blog nachlesen oder du hörst einfach in unseren “Innenhof-Podcast” rein.)
Nicht jedes Störgeräusch ist aber dem Aufnahme-Setup zuzuschreiben. Manchmal sind es die Podcastenden selbst, die für unangenehme Geräusche auf der Aufnahme verantwortlich sind. Hörbare Anfängerfehler entstehen vor allem durch den falschen Abstand zum Mikrofon. Aber keine Sorge! Mit den richtigen Geräten, lässt sich Unerfahrenheit locker überspielen.
“Für Einsteiger ohne gelernte Mikrofondisziplin sollte es eine Hör-Sprech-Kombination sein. Dann bleibt das Mikrofon immer an der richtigen Stelle und der Raum spielt keine große Rolle. Zudem sind die Kosten überschaubar. Das Interface sollte neben der guten Vorverstärkung alle wichtigen Einstellungen am Gerät haben und am besten ohne Treiberinstallation am Mac nutzbar sein.” Sebastian Simmert, BosePark Productions GmbH
Sebastian ist, zusammen mit Su Holder und Christopher Guse, Geschäftsführer von BosePark Productions. Neben der Produktion von Videos hat sich das Unternehmen vor allem auch auf Audioproduktionen spezialisiert.
“Für den Zweck, den du beschreibst, würde ich eher ein USB-Mikrofon empfehlen. Damit kann man am wenigsten falsch machen. Das neue Rode NT USB mini klingt gut, ist preiswert, robust und bietet live Monitoring. Mit einem Kopfhörer, den man direkt in die Rückseite des Mikros steckt, kann man sofort loslegen. Das einzige, was etwas unpraktisch ist, ist das kurze mitgelieferte Tischstativ. Da müsste man evtl. noch ein passenderes dazukaufen, um von der Höhe her flexibler zu sein.” — Christian Conradi, Viertausendhertz
2016 wurde Viertausendhertz, unter anderem von Christian, als erstes deutsches Podcastlabel gegründet. Seither setzen ihre Inhalte innovative Impulse in der Audiowelt.
Für weitere Tipps von Viertausendhertz zu Equipment & Co, solltet ihr übrigens unbedingt in den “Frequenz” Podcast reinhören. In der aktuellen Episode erklären euch die Jungs alles zum Thema Heimstudio.
Solo-Variante
Gruppen-Variante “Deluxe”
Gruppen-Variante “Regular”
Ganz über einen Kamm geschert kann eine Empfehlung im Podcasting leider nicht werden.
“Je nach Anwendungscase (lokal vs. remote, Solo Recording, Gesprächssituation) empfehle ich unterschiedliche Setups.” - Daniel Sprügel, Maniac Studios
Mit seinem Unternehmen Maniac Studios berät Daniel Marken und Firmen bei der Audio-Strategie, Konzeption und Produktion hochwertiger Podcasts.
In unserem Einsteiger-Szenario hat Daniel sich für folgende Optionen entschieden:
Solo-Variante
Gruppen-Variante
Podcasting ToGo
Wie wir in unserer Datenanalyse schon gezeigt haben, steigt die Podcast-Produktion in der Coronakrise stark an. Ähnlich wie auf die Ressource Klopapier, hat das auch Auswirkungen auf die Podcast-Welt. Eine Besserung ist aber auch hier in Sicht.
“Meine aktuelle Empfehlung geht eher in die Richtung: Nimm das, was du kriegen kannst, denn vielerorts ist das gute Equipment aktuell ausverkauft bzw. mit langen Lieferzeiten.” - Daniel Sprügel, Maniac Studios
Vor der Investition in die Audiotechnik schadet es nicht, dir einige Gedanken zu deinen Ansprüchen zu machen. Um für deinen Podcast die richtige Equipmentwahl zu treffen, ist es daher hilfreich, dir über einige Fragen im Klaren zu sein:
Für Solo Podcastende sind besonders USB-Mikrofone wie das Rode M3 praktisch, da sie kein Audio-Interface erfordern. Wer zu langem Podcasten neigt, der sollte sich Kopfhörer mit integriertem Mikrofon wie die von Beyerdynamic anschauen. Die halten dir die Hände frei und sorgen für einen gleichmäßigen Klang.
Für Gesprächspodcasts empfehlen sich – je nach Preisklasse – die Shure-Mikrofone SM7B und SM58 in Verbindung mit den Audio-Interfaces der Reihe Focusrite Scarlett beziehungsweise dem Interface SSL 2+. Mobil Podcastenden wird durch spezielle Aufsätze auf Smartphone und Tablet die erforderliche Flexibilität geboten. Interessant ist hier vor allem das Shure MV88 + Video Kit.
Ihr habt eure Ausrüstung schon? Jetzt fehlt euch nur noch die passende Audio-Software, um eure Podcasts nachzubearbeiten. Mit unserem Entscheidungshelfer findet ihr die geeignete Software, die zu euch passt – und für allgemeine Ratschläge und Tipps rund um den Podcast-Start bitte hier entlang.